Biographie

Was einst beim guten Schrödinger als Tierversuch startete lässt sich auch gut auf den Kölner Saxophonisten Sebastian Büscher übertragen. Wo allerdings die arme Katze noch ein Leben in Ungewissheit führen musste, hat er den Quantensprung aus der Box schon lange vollzogen und schwirrt frei und unbeirrt durch das musikalische Universum. Mal mag er boppige Pinselstriche in den Himmel malen, mal bluesige Formen in den Sand, oder er gibt den menschlichen Klangraum komplett für eine Exkursion zu außerirdischen Lebensformen auf. Was sonst gern auch mal in graue Beliebigkeit abdriften mag, behält bei ihm jedoch eine musikalische Relevanz und emotionale Tiefe, die trotz des enigmatischen Vokabulars in jeder Situation hörbar ist. Dies macht ihn zu einem beliebten Begleiter in unterschiedlichsten Situationen, und egal ob frei improvisiert, in Minimal-HipHop Besetzung, als Soundtrips-Kurator oder in mehr formgebundenen Kontexten schafft er es immer, sehr persönliche musikalische Aussagen zu machen.
Derzeit ist er mit der Band Laksa als Haussaxophonist des renommierten Bielefelder Jazzclubs Bunker Ulmenwall tätig, sowie mit dem euregionalem Trio ‚Hard to Draw‘ und mit der neuen Fromation von Barbara Barth-unterwegs. Außerdem spielt er in seinem eigenen Quartett mit Georg Ruby, einem der Gründerväter der modernen Kölner Jazzszene und arbeitet im Rahmen des ‚Bielefeld Orchestra‘ mit Satoko Fujii zusammen. 2014 erhielt er ein Stipendium von der Siena Jazz Foundation. Seit 2017 unterrichtet er an der Universität Oldenburg die Saxophon Klasse.